Wie Sie mit einem Lob Ihre Mitabeiter:innen demotivieren können.

Ein Lob, das motiviert

Warum konnte ich mich also über dieses Lob freuen?

Also erstmal weil meine Folien normalerweise nicht so klasse sind – ich kann mit Worten besser umgehen als mit Folien.

Da mein Chef selbst sehr gute Folien macht, kann ich sein „Urteil“ ernst nehmen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist unsere Beziehung: wir arbeiten auf Augenhöhe zusammen, so dass mir ein Lob von ihm durchaus etwas bedeutet.

Soweit so gut. Inwiefern kann denn ein Lob dann demotivierend sein?

Dazu ein Beispiel aus meiner Praxis: Letztens hatte ich einen Termin mit einer Klientin, die ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihrer Führungskraft hat.

Sie fühlt sich von ihr nicht gewertschätzt und hat den Eindruck, dass sie gute Beiträge von ihr nicht ernst nimmt.

Dafür würde er sie aber für Banalitäten loben, sagt sie. Das würde sich für sie anfühlen, als wäre sie ein Hund, der gönnerhaft getätschelt würde.

Und es sei für sie demotivierend, dass ihre guten Ideen nicht gesehen, die Routineaufgaben aber gelobt würden.

Das Nachrichtenquadrat erklärt den Unterschied

Ich bin ein Freund des Nachrichtenquadrats nach Schulz von Thun und möchte daher hier mal das Lob an sich auf die vier Seiten der Nachricht aus Sicht des Empfängers legen:

Gelungenes Lob:

  • Beziehung: ich schätze Dich und Deine Arbeit
  • Selbstkundgabe: mir gefällt es
  • Appell: weiter so

Misslungenes Lob:

  • Beziehung: von oben herab (wie das Tätscheln eines Hundes)
  • Selbstkundgabe: ich habe Dir was zu sagen
  • Appell: weiter so

Bedanken anstatt loben?

Ein Lob ist also nicht immer einfach und kann schief gehen.

Wenn Sie daher nicht sicher sein können, dass Ihr Lob gut ankommt, wie wäre es dann mit einem Dankeschön?

Ein Dankeschön kann genauso viel bewirken wir ein gelungenes Lob und die Chance damit etwas falsch zu machen, ist deutlich geringer.

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